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Wanderung: Grauspitzen und Naafkopf-Umrundung
Tourdatum: Samstag, 31. Juli 2010
Quelle: map.geo.admin.ch |
Geplant war für diesen Tag die Besteigung des Hinter Grauspitz und (für manche) des Vorder Grauspitz. Über den Rückweg waren wir uns noch nicht ganz im klaren. Doch mehr darüber später.
Unser Wandertrupp bestand aus Zwieback, den ich nach meiner Tour auf den Ochsenkopf anhand seiner Beschreibung und seines Gipfelbucheintrags als ehemaligen Arbeitskollegen erkannt habe, seinem Vater Paul, meinem Arbeitskollegen Hansjörg und shino. Zwiebacks Vater Paul und shino lernte ich erst im Bus nach Steg kennen, mit shino hatte ich mich aber schon über die hikr.org-Seite über eine mögliche gemeinsame Besteigung des Vorder Grauspitz unterhalten, da sie (wie wir alle) den Vorder Grauspitz noch nie bestiegen hatte.
Zunächst liefen wir am Valünabach entlang zur Alp Valüna, wo wir uns einen Kaffee gönnten, und zogen dann frisch aufgeputscht mit Coffein weiter auf dem Fahrweg weiter, bis der Weg ins Naaftal abzweigt. Diesen Weg wählten wir, verließen ihn aber nach wenigen hundert Metern, d.h. wir liefen in der Notzhalda (teilweise weglos) weiter geradeaus in Richtung Ijesfürggli. Der Weg macht wenige Windungen und wird im weiteren Verlauf immer steiler, stellt einen aber kaum vor Probleme.
Ab dem Ijesfürggli beginnt eine leichte Kletterei Richtung Westen (Südwesten), die aber kaum über T4 hinauskommt. Auch der wenige Neuschnee, der am Vortag gefallen war, machte uns wenig Mühe.
Am Hinter Grauspitz, den wir nach etwa 3 1/2 Stunden erreicht hatten, machten wir dann Rast und genossen kurz die herrliche Aussicht. Da aber eigentlich der Vorder Grauspitz unser Ziel war, ließen wir die Rucksäcke (und Hansjörg) zurück und suchten nach einem geeigneten Weg dorthin. Der Normalweg, der in der Südflanke (felsdurchsetztes Wiesenbord) des Hinter Grauspitz verläuft, erschien uns zu steil und glatt - schließlich lag Schnee darin. Wir konnten später zwei Wanderer beobachten, die diesen Weg gewählt hatten, aber dann schließlich umkehrten. Unser Eindruck hatte also nicht getrügt. Statt dessen hielten wir uns an Hitschs Beschreibung und stiegen zum Grat zwischen den beiden Grauspitzen ab. Dieser Abstieg ist nicht ganz einfach, zumal man häufiger Halt an recht losen Steinen sucht und dort nicht findet. Gutes Schuhwerk und Klettererfahrung sind hier erforderlich. Ein Helm wäre, wenn man nicht alleine unterwegs ist, sicherlich auch anzuraten, denn es wurde von uns doch mehr als nur ein Stein losgetreten. (Es ist gut, dass sich unterhalb dieser Kletterpassage kein Weg befindet.) Diesbezüglich waren wir aber nicht die schlimmsten, dann auf der Nordflanke, also zur Lawena hin, trat eine Steinbockfamilie (von uns aufgeschreckt?) doch um einiges mehr Geröll los als wir.
Der weitere Aufstieg zum Vorder Grauspitz ist dann wieder recht einfach. Wir genossen die herrliche Aussicht und machten noch ein paar "Beweisfotos". Zurück gingen wir auf demselben Weg, wobei sich der Aufstieg auf den Hinter Grauspitz im Vergleich zum Abstieg von ihm einfacher gestaltete.
Nach doch recht langer Zeit wieder am Hinter Grauspitz angelangt, sammelten wir unsere Rucksäcke und Hansjörg wieder ein und machten uns auf den Rückweg. Da Hansjörg und ich allerdings ausgemacht hatten, dass wir noch zur Alp Ijes absteigen würden, verabschiedeten wir uns gegen 14 Uhr am Ijesfürggli vom Rest der Gruppe, der den direkten Weg zurück nach Steg nahm.
Der Abstieg zur Alp Ijes war als schwieriger als gedacht, denn die anfängliche Wegspur endete nach keinen 50 m und das Wiesenbord hinab war recht steil und durch die Niederschläge des Vortags recht glitschig. Die Alp selber war dann gar nicht so nett, wie sie von oben ausgesehen hatte (sondern im wahrsten Sinne des Wortes: besch...), so dass wir sie links, d.h. eigentlich: rechts liegen ließen und den Weg zum Barthümeljoch einschlugen. An einer Verzweigung konnte man dann wählen zwischen dem direkten Aufstieg am steilen Hang oder aber einem kleinen Umweg (am Punkt 2178 vorbei). Diesen nahmen wir.
Der Weg vom Barthümeljoch zur Pfälzerhütte zog sich dann noch ganz schön in die Länge, weshalb wir auf die Besteigung des Naafkopfs zugunsten einer Bergsteigerpfanne bzw. eines Thonsalats an der Pfälzerhütte verzichteten. Von dort aus gelangten wir dann über die Alp Gritsch via Rettaweg zurück zur Valüna und nach Steg, wo wir um ca. halb 9 ankamen. Leider fährt zu dieser Zeit kein Bus - um halb 8 und halb 10 ja, nicht aber in der Zeit dazwischen. Per Autostop gelangten wir dann schließlich doch noch nach Schaan, wo wir den Bus nach Buchs nahmen.
Fazit: Schöne und lange Wanderung (die angegebenen 12 Stunden beinhalten jedoch auch lange Pausen auf dem Vorder Grauspitz, in der Pfälzerhütte und der Alp Valüna). Teil 1 der Wanderung (Besteigung des Vorder Grauspitz) werde ich sicherlich einmal wiederholen, Teil 2 wohl eher nicht oder nur bei Trockenheit. Der Abstieg zur Alp Ijes ist bei nassen Verhältnissen nicht so toll. Eventuell bietet sich auch die Routenwahl von Hitsch an, der nicht ganz zur Alphütte abgestiegen ist, sondern sich auf etwa 2100 m die Höhe haltend über den Tristel auf den Weg zum Barthümeljoch gestoßen ist.
Es war dies die erste und leider auch letzte Wanderung, die ich gemeinsam mit Zwieback unternehmen konnte. Ich denke, wir alle, die wir mit ihm diese Wanderung unternommen haben, werden ihn nie vergessen und uns gerne an diese gemeinsame Besteigung der Grauspitzen zurückerinnern. |