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Wanderung: Steinbrugg - Spitzmeilenhütten - Spitzmeilen - Wissmilen - Spitzmeilenhütte - Fursch - Steinbrugg
Tourdatum: Donnerstag, 07. Oktober 2009
Quelle: map.geo.admin.ch |
Aufgrund des zu erwartenden guten Wetters hatte ich am Vortag einen Urlaubstag eingereicht und konnte mich also am Morgen auf den Weg nach Steinbrugg (1163 m) machen. Dort parkte ich mein Auto. Direkt am Parkplatz ist die Spitzmeilenhütte auf einem Holzschild angeschrieben, und genau diesen Weg wählte ich. Aufwärts ging es zunächst meist durch Wald und gelegentlich über eine Alp. Der Weg kreuzt teilweise die Fahrstraße und ist gut markiert. Die Spitzmeilenhütte ist beim Blick hinauf schon gut zu erkennen, denn sie leuchtet richtiggehend in der Morgensonne. Später muss man ein Stück auf der asphaltierten Straße laufen, kann diese aber in der Kurve direkt nach der Alp Matossa (1519 m) verlassen. Eine weiß-rot-weiße Markierung in der Kurve machte mich neugierig, ob den der Weg dort hinten weiterlaufen sollte. Tat er eigentlich nicht - zumindest gab es dort keinen weiteren Markierungen. Es gab aber einen Trampelpfad, der mich die Höhe schneller und auf angenehmerem Untergrund überwinden ließ als die Fahrstraße.
Bei Lauiboden (1670 m) kam ich dann wieder auf die Straße, aber nur für wenige Schritte, denn die Straße endet dort. Aufwärts ging es dann zum Sässli (1927 m). Nach nur etwa 1 1/2 Stunden erreichte ich die Spitzmeilenhütte (2087 m). (Anmerkung: Ich war flott unterwegs; wer es gemütlicher mag, muss mit einer längeren Wanderdauer rechnen, der Rother-Wanderführer schreibt 2 1/2 Stunden). Hier legte ich eine 20minütige Pause mit Kaffee und alkoholfreiem Moscht ein. Der Blick zum einen hinüber zu den Churfirsten und zur Alvierkette, zum anderen hinauf zum Spitzmeilen war grandios.
Frisch gestärkt ging es nun weiter zum Spitzmeilen, wobei ich zunächst ungewollt einen kleinen Umweg zu einer kleinen Anhöhe (2203 m - auf der Karte markiert) wählte. (Der Weg war recht feucht und ein wenig rutschig, da er am Morgen noch im Schatten lag.) Ich konnte jedoch dann kurz vor dieser Anhöhe queren und gelangte nach 20-25 Minuten (von der Hütte gerechnet) auf den mit Schönegg bezeichneten Bergrücken. Nach kurzer Wanderung zum Fuße des Spitzmeilen stand ich mit einem Mal direkt vor den Felsen des Bergs. Eine Kette und weiter oben ein Seil am Felsen zeigten mir den Einstieg in die kurze Kletterroute.
Den Aufstieg erledigte ich ohne Zuhilfenahme der Ketten und Seile. Die Griffe und Tritte waren gut, zudem war der Fels trocken. 55 Minuten nachdem ich die Spitzmeilenhütte verlassen hatte, war ich auf dem Gipfel des Spitzmeilen (2501 m) angekommen.
Die Aussicht in jede Himmelsrichtung war grandios! Ich genoss den Rundumblick und legte eine halbstündige Vesperpause ein, welche sich dann unfreiwillig verlängerte, da sich zwei Wanderer mühsam die Kletterpassage hochkämpften. Gegenverkehr in diesem Teil ist nicht sehr angenehm, da man schlecht ausweichen kann. Zudem besteht das Problem, dass man kleinere Steine lostritt, welche dann auf die Kletterer weiter unten fallen könnten. Einen Helm zu tragen, ist hier auf alle Fälle kein Fehler.
Den Abstieg brachte ich auch fast ohne Seile und Ketten hinter mich. Lediglich die letzte Kette nahm ich zu Hilfe.
Unten angekommen umrundete ich den Spitzmeilen und gelangte überraschend schnell nach nur etwa 15 Minuten den Wissmilen (2483 m), wobei dieser, wenn man Spitzmeilen her kommt, einem kaum als Berg, sondern mehr als Bodenwelle erscheint. Der "Aufstieg" von dieser Seite hat den Namen nicht verdient. Das wird sicherlich anders sein, wenn man von der Spitzmeilenhütte direkt hinaufsteigt. Vom Wissmilen geht es dann in weniger als gut 5 Minuten zum Wissmilenpass (2415 m). Dem Weg hier würde ich T3-T4 verpassen.
Es geht weiter über das Madseeli (2188 m) zurück zur Spitzmeilenhütte, deren Terrasse sich im Vergleich zu meinem Abschied ziemlich genau 2,5 Stunden zuvor merklich gefüllt hatte. Ich genoss nochmals einen alkoholfreien Moscht und eine Hauswurst, bevor ich mich auf den Rückweg machte.
Da es noch früh am Nachmittag gewesen ist (kurz vor 2 Uhr), wählte ich einen anderen Rückweg, nämlich über Fursch (1792 m). Von dort aus ging ich hinunter nach Steinbrugg, wobei ich, um schneller zu meinem Auto zu kommen, unten bei den Häusern (nicht näher auf der Karte bezeichnet) den Matossabach überquerte. Hier ist jedoch Vorsicht angebracht, da die nassen Steine von einer glitschigen Schicht überzogen sind. Ich fand dann aber zwei trockene Platten, so dass die Überquerung letztlich kein Problem darstellte.
Ziemlich genau 6 h 15 min, nachdem ich losgewandert gewesen war, war ich zurück beim Auto.
Fazit: Schöne Wanderung, die ich so (oder so ähnlich) vielleicht wieder einmal machen werde. Der Aufstieg zur Spitzmeilenhütte ist zwar noch nicht so aufregend, aber sicherlich interessanter, als nur von der Bergstation Maschgenkamm mit Massen aus Ausflüglern hinüberzulaufen. Der Aufstieg zum Spitzmeilen ist sicherlich für manche respekteinflößend und anstrengend, für die meisten jedoch (vielleicht mit etwas Überwindung) ohne Probleme zu bewältigen.
Gregor Olawsky