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Wanderung: Frümsen - Staubern - Staubernkanzel - Saxerlücke - Bollenwees - Frümsen
Tourdatum: Samstag, 31. Oktober 2009
Mit meinen zwei Arbeitskollegen Hansi und Paul machte ich mich um etwa halb acht auf den Weg von der Talstation der Staubernbahn in Frümsen (500 m) über die Alp Altstöfeli (1368 m) (mit Blick hinüber zur Alp Wis) zum Stauberfirst (1693 m). Von dort aus machten wir einen kurzen Abstecher Richtung Nadelbett und genehmigten uns anschließend auf der Terrasse der Berggasthauses Staubern (1751 m) ein währschaftes Mittagsessen.
Der Blick ging von der Terrasse zum einen hinab in Rheintal und hinüber zu den Vorarlberger und Liechtensteiner Bergen, zum anderen hinauf zur Staubernkanzel, welche ich an diesem Tage besteigen wollte.
Frisch gestärkt durch das gute Essen machten wir uns weiter auf den Weg Richtung Saxer Lücke. Direkt nach einem markanten Durchgang zwischen zwei Felsen bog ich links ab in einen unmarkierten Weg, der zur Staubernkanzel führte. Meine beiden Begleiter folgten mir nicht, sondern gingen weiter Richtung Saxer Lücke.
Der Weg Richtung Staubernkanzel war jederzeit gut erkennbar und an mehreren Stellen mit einem Stahlseil gesichtert. Anfangs ist ein Festhalten daran noch nicht nötig, jedoch nimmt die Schwierigkeit des Weges langsam zu. Zunächst noch T3, so folgt ein kurzes Stück T4, bis man schließlich an eine etwa vier Meter hohe Felswand kommt, in die hinein drei (?) Metallsprossen geschlagen worden sind. Mit Hilfe eines angebrachten Stahlseils lässt sich diese schwierige Stelle (T5) aber auch überwinden, jedoch würde ich bei Nässe darauf verzichten. Oben angekommen, muss man noch ein wenig in leichterem Gelände klettern, bis man schließlich zum Gipfelkreuz der Stauberkanzel (1860 m) gelangt, welches nach einer Klempnerarbeit aussieht (Metallrohre). Von oben hat einen guten Blick auf den Hohen Kasten, den Säntis und das Rheintal. Im Gipfelbuch waren an diesem Tag nur drei oder vier Einträge vor mir eingetragen. Anscheinend wird die Staubernkanzel nicht sehr häufig bestiegen, wenn man bedenkt, wievielen Wanderern man auf dem "Grüeziweg" begegnet.
Auf dem Gipfel verweilte ich nur kurz, stieg rasch hinab und machte mich an die Verfolgung meiner Begleiter. Der Weg war teilweise schneebedeckt, jedoch nicht flächendeckend. Zudem boten Fußstapfen den nötigen Halt. Auf eine ursprünglich geplante Besteigung der Hüser verzichteten wir in Anbetracht des Schnees. So erreichten wir nach kurzer Zeit die Saxer Lücke (1649 m), von wo aus wir zum Berggasthaus Bollenwees (1471 m) abstiegen. Am vorletzten Öffnungstag genossen wir noch einmal eine kleine Erfrischung, bevor wir uns an den Wiederaufstieg zur Saxer Lücke machten, von wo aus wir über die Saxer Unteralp (1393 m) und das Nasseel (814 m) wieder zurück nach Frümsen machten. Den letzten Teil des Weges liefen wir im Dunklen, wobei uns der fast volle Mond den Weg beleuchtete.
Fazit: Es war eine ausgedehnte Herbstwanderung bei sehr schönem Wetter mit ca. 1600 Höhenmetern. Die Besteigung der Staubernkanzel war natürlich der Höhepunkt, wobei die kurze Kletterpartie sicherlich nicht jedermanns Sache sein wird. Einen schönen Ausblick hat man ja aber auch schon von der Terrasse des Berggasthauses Staubern, so dass sich niemand dazu gezwungen fühlen sollte, auf die Staubernkanzel zu steigen.
Gregor Olawsky